WARUM VEREDELTE TRAUBEN?

Früher pflanzte man die Weinberge nur mit Stecklingen.
Im neunzehnten Jahrhundert wurde die Reblaus aus Amerika nach Europa eingeschleppt. Es folgte eine seuchenartige Vernichtung des gesamten europäischen Weinanbaus.
Eine Rekultivierung mit Stecklingen war erfolglos, weil die Reblaus immer wieder das Wurzelwerk der Weinreben so stark schädigte, dass sie abstarben. Keine direkte Bekämpfungsmaßnahme hatte Erfolg und bis auf den heutigen Tag ist die Reblaus in unseren Böden vorhanden.
In den Jahrmillionen der Evolution bildete die amerikanische Wildrebe eine natürliche Resistenz gegen den in Amerika ursprünglich beheimateten Schädling. Diese Kenntnis machte man sich zu Nutze.

Man teilte die Rebe in zwei Aufgabenbereiche und veredelte zwei unterschiedliche Vitisarten:
Bei einer veredelten Weinrebe übernimmt die Aufgaben der Wurzelbildung,  Wasser- und Nährstoffversorgung eine aus Amerika stammende Rebe, auch Unterlage genannt.
Stamm, Triebe und vor allen die Trauben sind bei der veredelten Weinrebe aus einem nur ca. 1-3 cm großen Holzteil gewachsen, auch Edelreis genannt. Das Edelreis ist der namensgebende Teil einer veredelten Weinrebe und ist meist europäischen Ursprungs.

In ganz Europa gilt ein Pflanzverbot für Weinreben-Stecklinge!!
In vielen Regionen Europas gibt es eigens Reblauskommissare, die in Zusammenarbeit mit Pflanzenschutzämtern, auf die Einhaltung dieser Vorschrift achten, in Deutschland gesetzlich verankert in einem Reblausgesetz.
Wer Rebenstecklinge pflanzt macht sich strafbar. Das Anbieten von Stecklingsware dagegen ist nicht strafbar.
Seriöse Pflanzenproduzenten, -händler oder Pflanzenverkäufer sollten immer im Interesse ihrer Kunden und der gesamten europäischen Weinbaukultur handeln.
Deshalb finden sie im BOTRUS - Rebensortiment ausschließlich veredelte Trauben!!